Ortsfamilienbuch Neuhausen / Ostpreußen 1822 – 1874
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Ortsfamilienbuch Neuhausen / Ostpreußen 1822 – 1874
Autor:Ansgar Hoffmann
PLZ / Land:RU-238300 / Russland
Umfang:900 Seiten
Format:DIN A4 Hardcover
Reihe Dt. OFB/OSB:00.835 (externer Link öffnet in neuem Fenster)
Artikel-Nr.:CSB-00237
ISBN:978-3-86424-198-7










Vorwort
Die Burg Neuhausen wurde um 1292 vom deutschen Orden als eine von mehreren Burgen um Königsberg errichtet. Das zugehörige Gebiet um Neuhausen war zur Ordenszeit für den Unterhalt des Königsberger Domkapitels zuständig. Im Krug zu Matzkahlen stirbt angeblich der Marschall des Ordens Henning Schindekopf auf dem
Krankentransport vom Schlachtfeld der Schlacht Rudau gegen die Litauer (17.2.1370). Später, zur herzoglichen Zeit (1550) wurde es vom Herzog Albrecht von Preußen seiner zweiten Frau Anna Maria von Braunschweig zur Hochzeit als Leibgedinge geschenkt. Das Schloß und das Vorwerk neben dem Schloß Grünhof im westlichen Samland wurde dann nach den Befreiungskriegen vom preußischen König dem General der Infantrie Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz (1755 – 1816) verschrieben.
Im Kirchspiel Neuhausen, das im wesentlichen dem alten preußischen Kammeramt entsprach, gab es neben Kirche und Schloß um 1768 zwei Vorwerke (Kleinheide, ursprünglich adlig und Lapsau (später vererbpachtet). Drei Mühlen (Neuhausen, Lauth und Tropitten (Windmühle)), sechs Krüge sowie mehrere köllmische Güter und auch etliche köllmische und königliche Dörfer waren ebenfalls im Kirchspiel zu finden. Damit war das Kirchspiel von einigen ländlichen Handwerkern (insb. Bäckern, Fleischern, Radmachern, Schmieden, Schneidern) abgesehen im Wesentlichen bäuerlich geprägt.
1768 gab es im Kirchspiel 214 Feuerstellen, 1820 waren es 221 Haushalte, 1847 dann 238 Häuser. Die Zahl der Wohngebäude stieg also nur unwesentlich. Im Zeitraum von 1820 bis 1847 stieg die Bevölkerung jedoch von 1.866 auf 3.003 Einwohner. 1910 wohnten bereits 4.596 Einwohner in den Gemeinden des Kirchspiels, insbesondere durch die Nähe zu Königsberg und durch die Luftwaffenbasis die kurz vor dem zweiten Weltkrieg in Neuhausen entstand stieg die Bevölkerung bis 1939 auf 8.673 Einwohner.
Die der Geschichte des Kirchspiels zugrunde liegende Geschichte des Samlandes ist in vieler Hinsicht lehrreich. Dass die deutsche Siedlung im Samland, die mit einem blutigen, aus Sicht der (deutschen) Angreifer erfolgreichen Eroberungsfeldzug 1255 anfing, mit einem aus Sicht der (wiederum deutschen) Angreifer gescheiterten Angriffskrieges 1945 zu Ende ging, mahnt zum friedlichen und toleranten Umgang der Menschen miteinander.
Wirtschaftlich betrachtet werden die Feudalisierung des Grundbesitzes vom 16. bis ins 19. Jahrhundert, die Befreiung aus der rechtlichen Abhängigkeit und die gleichzeitige wirtschaftliche Verschlechterung der Lage der Landbevölkerung im frühen 19. Jahrhundert insbesondere durch den Bevölkerungsdruck (s.o.) und auch Seuchen (z.B. Cholera 1831, 1855, 1866, 1871 und 1873) sichtbar. Die Kriege 1866 und 1870/71 werden durch die Abwesenheit der Väter sichtbar. Erst im 20. Jahrhundert kam es in den ländlichen Gemeinden vor den Toren Königsbergs wieder zu steigendem Wohlstand.
Ich bin der Meinung, dass die Quellen zur deutschen Geschichte in dieser Region für
einen größeren Kreis gesichert und zugänglich gemacht werden sollten und wollte mit
diesem Buch einen kleinen Beitrag dazu liefern.
Die frühen Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde Neuhausen sind bei einem Kirchenbrand verbrannt. Das vorliegende Buch basiert auf den Abschriften die jährlich an die Regierung in Berlin abgeliefert werden mußten und nun im Staatsarchiv in Berlin lagern. Dazu wurden einzelne weitere Quellen ausgewertet, nicht jedoch die Amtsrechnungen und Prästationstabellen der Ämter Neuhausen und Kalthof.
Das vorliegende Werk ist sicher nicht frei von Fehlern, nicht zuletzt aufgrund von Quellenproblemen und der großen verarbeiteten Datenmenge (14.374 Kirchenbucheinträge). Dass einige Fehler vermieden und Zusammenhänge über das Kirchspiel hinaus aufgezeigt werden konnten, verdanke ich vielen Mitstreitern, bei denen ich mich an dieser Stelle bedanken möchten. Besonders bedanken möchte mich aber bei Patrick Plew ohne den dieses Buch nicht zustande gekommen wäre und der in vielfacher Weise wesentliche Inhalte und Korrekturen beigesteuert hat.

Ansgar Hoffmann
Bonn, im September 2014

keine

 

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